Biodiversität steigert den Ertrag landwirtschaftlicher Flächen

Blühstreifen mit einheimischen Arten wie Wiesenklee, Schafgarbe und Färberkamille (Foto: piclease/Alexandra Schuster).
(BH) Blühstreifen und Buntbrachen sind nur bedingt geeignet, um Populationen von gefährdeten Arten zu erhalten. Trotzdem können sie die Artenvielfalt und die Ökosystemdienstleistungen in der intensiv genutzten Landschaft fördern. In einer Schweizer Studie wurde nun gezeigt, dass mehrjährige, artenreiche Buntbrachen effektiv für eine natürliche Schädlingskontrolle eingesetzt werden können und damit der Ertrag in angrenzenden Weizenfeldern um etwa zehn Prozent gesteigert werden kann.
Blühstreifen und andere Maßnahmen naturschutzorientierter Bewirtschaftung haben dann einen schweren Stand, wenn sie die landwirtschaftlich nutzbare Fläche oder die Nutzungsintensität einschränken und damit den Ertrag reduzieren. Daher werden sie in der Regel nur dann in die Bewirtschaftung integriert, wenn Förderprogramme die erwarteten Ertragseinbußen kompensieren (zum Beispiel im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen). Dabei können solche Maßnahmen Ökosystemdienstleistungen wie Bestäubung oder natürliche Schädlingsbekämpfung fördern und zum Beispiel die Dichte der Schädlingsräuber erhöhen. Mehrjährige, artenreiche Blühflächen bieten beispielsweise zum einen über längere Zeit ungestörte Habitate für viele Arten und zum anderen Pollen und Nektar, die viele räuberische Arthropoden (Gliederfüßer) als zusätzliche Futterquellen benötigen (HAALAND et al. 2011; TSCHUMI et al. 2016).