Klimawandel macht immer mehr Menschen zu Umwelt-Flüchtlingen

Werden die Lebensgrundlagen durch Klimawandel oder Katastrophen zerstört, müssen die Bewohner abwandern. Experten erwarten zukünftig vermehrt Umwelt-Flüchtlinge (Foto: Andreas Zehm).
(MO) Seit Monaten strömen Abertausende Flüchtlinge aus den Krisengebieten im Nahen Osten und Afrika nach Europa. Die meisten von ihnen fliehen vor Krieg, Verfolgung und Armut. Künftig werden jedoch auch Naturkatastrophen und die fortschreitende Umweltzerstörung vermehrt dazu beitragen, dass Millionen Menschen in ihrer Heimat nicht mehr überleben können und zu Migranten werden. Auf diese weitreichenden Folgen des Klimawandels verweist die Europäische Kommission in einer Themen-Info, die 7 wissenschaftliche Studien über den Zusammenhang zwischen Umweltkatastrophen und Migration vorstellt.
330.000 Menschen wurden im Januar 2015 obdachlos, als sintflutartige Regenfälle das kleine ostafrikanische Land Malawi heimsuchten. 200 Millionen Erdbewohner könnte bis 2050 ein ähnliches Schicksal treffen – so lautet die Prognose des ehemaligen Weltbank-Chefökonomen Nicholas Stern, 2006 veröffentlicht im „Stern-Report“. 2010 meldete das Internationale Rote Kreuz in seinem Welt-Katastrophenbericht die unglaubliche Zahl von 320 Millionen Menschen, die allein in diesem einen Jahr von schweren Unwettern heimgesucht wurden. Das ist der Jahrhundertrekord. Doch womöglich kommt es zukünftig noch schlimmer.