Hier finden Sie aktuelle Ergebnisse, Publikationen und Ereignisse aus Wissenschaft und Naturschutz. Die hier vorveröffentlichten Kurznachrichten werden zweimal jährlich in der Zeitschrift ANLiegen Natur zusammenfassend publiziert.
Titelbild der Broschüre „Lebensraum unter Strom“.
Lebensraum unter Strom – Trassen ökologisch managen. Ein Praxisleitfaden.
(PN) Der Netzausbau ist ein nach wie vor heiß diskutiertes Thema. Naturschutzfachlich werden vor allem die negativen Auswirkungen von Trassen auf Vögel diskutiert. Doch unterhalb der Freileitungen und oberhalb von Erdkabeln bietet sich auch ein naturschutzfachliches Aufwertungs- und Vernetzungspotential. Eine aktuelle Veröffentlichung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) zeigt Möglichkeiten auf, wie ein ökologisches Trassenmanagement ausgestaltet werden kann, um diese Potentiale zu nutzen. Zunächst werden Kriterien für ein ökologisches Trassenmanagement definiert und der Netzplanungsprozess grob umrissen. Sowohl für die Trassenplanung als auch für die Trassenpflege werden Handlungsmöglichkeiten aber auch Grenzen einer naturschutzfachlichen Aufwertung aufgezeigt. Nicht behandelt werden allerdings naturschutzfachliche Zielkonflikte, insbesondere mit Blick auf das besondere Artenschutzrecht, die durch ein ökologisches Trassenmanagement entstehen können. Solche Konflikte sind dann denkbar, wenn durch attraktive Strukturen zunehmende Aktivitäten von Fledermäusen und Vögeln das Risiko für einzelne Individuen erhöhen, mit den Freileitungen zu kollidieren.
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Veröffentlicht am 07. Mai 2015
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Vorhaben außerhalb von Natura 2000-Gebieten müssen auf Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen von FFH-Gebieten nur geprüft werden, wenn beispielsweise Wanderkorridore oder Zugrouten erhaltungszielgegenständlicher Arten zwischen Gebieten oder Gebietsteilen des Natura 2000-Netzes betroffen sein können (Foto: ecoline/Andreas Zehm).
(Paul-Bastian Nagel) Pläne und Projekte, die zu erheblichen Beeinträchtigungen von Flora-Fauna-Habitat- oder europäischen Vogelschutzgebieten führen können, erfordern eine Verträglichkeitsprüfung mit den jeweiligen Erhaltungszielen. Die Prüfung ist gebietsbezogen durchzuführen. In Einzelfällen kann eine Prüfung jedoch auch dann erforderlich werden, wenn ein Vorhaben außerhalb eines Gebietes realisiert werden soll. Entweder um mögliche Auswirkungen zu untersuchen, die im Gebiet zu Veränderungen führen können (zum Beispiel Störungen von geschützten Arten durch Schallimmissionen) oder um negative Summationswirkungen oder Beeinträchtigungen der Vernetzungsfunktionen des Schutzgebietsnetzes insgesamt zu prüfen.
In einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 31.01.2015 (7 VR 6.14) wurde ein Ausbauvorhaben für eine Eisenbahnstrecke behandelt. Die Entscheidung wird im „Recht der Natur-Schnellbrief 188“ von U. Philipp-Gerlach vorgestellt.
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Veröffentlicht am 05. Mai 2015
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Titelbild der Online preview-Version des Artikels in ANLiegen Natur.
Bernd Raab
Erneuerbare Energien und Naturschutz – Solarparks können einen Beitrag zur Stabilisierung der biologischen Vielfalt leisten
In fünf zwischen 2001 und 2010 errichteten Solarparks wurden Flora, Vegetation und ausgewählte Tiergruppen im Jahr 2013 untersucht, um herauszufinden, ob Solaranlagen Effekte auf die biologische Vielfalt eines Raumausschnittes haben. Dabei wurden 231 Pflanzen- und 157 Tierarten festgestellt. Es zeigte sich, dass neben dem Alter der Anlagen die Nähe zu Lieferbiotopen (möglichst unter 500 m) entscheidend für eine Zuwanderung und die standörtliche Vielfalt der Anlage sind. Markstetten, die älteste Anlage mit der größten Biotopvielfalt im Umgriff, erwies sich im Sinne der biologischen Vielfalt als die beste Anlage.
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Veröffentlicht am 30. April 2015
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Beispiel für eine kombinierte Fassaden-, Dach- und Hofbegrünung: Das Boutiquehotel Stadthalle in Wien (Foto: Azra Korjenic).
(Azra Korjenic) Bauphysikalische Untersuchungen der Technischen Universität Wien zeigen, dass insbesondere auch neue Formen der Fassadenbegrünung zahlreiche Ökosystemleistungen (Lärmschutz, Emissionsminderung, Klimastabilisierung) bieten. Gerade auch die Kombination mit Solarpaneelen bringt vielfachen Nutzen für den Klimaschutz.
Die Großstädte mit vielen Gebäuden, Baumaterialien und zahlreichen anderen potentiellen CO2-Quellen sind gegenwärtig für 80 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Die weltweiten Prognosen sagen voraus, dass im Jahr 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben werden. Damit die Lebensqualität in Städten der Zukunft erhalten bleiben kann, braucht man multifunktionale Systemlösungen, mit denen man Heiz- und Kühlenergie sparen, Staub binden, Luftqualität erhöhen und Lärm mindern kann. Außerdem muss Problemen wie Hitzeinseln, CO2– Bindung und Überschwemmungen entgegengewirkt werden. Als eine innovative Lösung dafür bietet sich die Begrünung des städtischen Raums an, die in den letzten Jahren ein immer beliebteres Werkzeug für Architekten und Planer geworden ist. Begrünte Fassaden haben, neben der optischen Erscheinung und der sozialen Anerkennung von Natur in Ballungsgebieten, auch positive Einflüsse auf die bauphysikalischen Eigenschaften der zugrundeliegenden Objekte. Es werden zurzeit viele unterschiedliche Fassadenbegrünungssysteme eingesetzt, die alle unterschiedliche Wirkungsweisen auf das Gebäude und deren Umgebung haben.
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Veröffentlicht am 28. April 2015
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Andreas Zahn und Friederike Herzog
Wasserbüffel als Habitatkonstrukteure
Auf einer seit 1996 mit Rindern beweideten und seit 2011 zusätzlich mit Wasserbüffeln besetzten Feuchtbrache in Jettenbach (Bayern, Landkreis Mühldorf) wurde die Amphibienfauna seit Projektbeginn beobachtet. Im Jahr 2012 wurden auch die Raumnutzung und das Verhalten der Wasserbüffel untersucht. Durch die Beweidung entwickelte sich die ursprünglich überall dichte und hohe Vegetation aus Hochstauden und Schilfröhricht zu einem Mosaik aus Weiderasen sowie höheren Gras- und Staudenbeständen. Röhricht in Gewässern wurde stark reduziert und die Besonnung der Uferzonen nahm zu. Im Gebiet hat der Bestand des Grasfroschs (Rana temporaria) seit Projektbeginn deutlich zugenommen. Die wichtigsten Laichplätze befinden sich in periodisch überfluteten Weiderasen und Auwaldbereichen mit starken Schwankungen des Wasserstandes.
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Veröffentlicht am 23. April 2015
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Benjamin U. Schwarz und Peter Poschlod
Die Letzten ihrer Art in Bayern – Das Eiszeitrelikt Zwergbirke (Betula nana L.)
Ein fortschreitender Rückgang des Eiszeitreliktes Zwergbirke (Betula nana) in Deutschland sowie unklare oder veraltete Angaben zu deren Wuchsorten gaben Anlass zu einer Untersuchung der verbliebenen Bestände. Um die aktuelle Gefährdung bestimmen zu können, wurde der Blick nicht nur auf die Vergesellschaftung gerichtet, sondern auch auf Standortfaktoren wie Pegelstände und Bodenverhältnisse, die Populationsgröße und Vermehrung sowie das Wuchsverhalten mittels Bestimmung der Höhen, Stammumfänge und spezifischen Blattflächen.
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Veröffentlicht am 21. April 2015
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Claire Tranter
Hotspot-Projekt „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“
Die voralpinen Flusslandschaften von Wertach, Lech, Ammer und Isar/Loisach verbinden Lebensräume, Landschaften und ganz besonders die Menschen ihrer Region. Die Flusslandschaften im oberbayerischen Alpenvorland sind Achsen der biologischen Vielfalt und stehen seit Oktober 2014 für sechs Jahre im Fokus des großen Verbundprojektes „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“.
Das Projekt läuft im Förderschwerpunkt „Hotspots der biologischen Vielfalt“ des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, der Maßnahmen in Regionen fördert, die sich durch eine besonders hohe Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume auszeichnen.
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Veröffentlicht am 15. April 2015
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Künstliche Reproduktionsgewässer können helfen, kleine Bestände der Gelbbauchunke zu stützen (Foto: Markus Kurz).
(Markus Kurz, AZ) Wenn es nicht möglich ist, natürliche oder naturnahe Gewässer für die Gelbbauchunke zu erhalten oder zu schaffen, bieten sich künstliche Kleingewässer zur Bestandssicherung an. Eingegrabene, aus Beton gegossene Becken erwiesen sich als geeignete Reproduktionsgewässer für die Gelbbauchunke.
Die in den Anhängen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie aufgeführte Gelbbauchunke (Bombina variegata) erreicht im nördlichen Landkreis Schwandorf ihre nordöstliche Arealgrenze in Bayern. Im Sommer 2013 wurde bei Wernberg-Köblitz im Naturpark Oberpfälzer Wald ein bisher nicht bekanntes Vorkommen entdeckt. Die Gelbbauchunken nutzten hauptsächlich mehrere tiefe Fahrspuren in der Nähe eines Wiesenbaches als Laichgewässer und als Aufenthaltsgewässer im Sommer. Da diese Kleinstgewässer wegen der Bewirtschaftung akut gefährdet waren und am Bach keine geeigneten natürlichen Gewässer angelegt werden konnten, wurde in Betracht gezogen, Becken aus Beton anzufertigen und in einem schmalen Streifen am Bach einzubauen.
Die etwa 100 mal 60 cm großen Becken haben eine Tiefe von rund 25 cm und eine Wandstärke von 7 cm. Die 130 kg schweren, aus erdfarbenem Beton gegossenen Becken fassen ungefähr 100 l und haben eine geschwungene Form für Flachwasserzonen. An einer Seite ist ein Unterschlupf integriert.
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Veröffentlicht am 13. April 2015
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Titelbild des Buches Blumen und ihre Bewohner
(AZ) „Viele Jahre lang haben wir bei unseren Streifzügen durch die Natur unser Hauptaugenmerk auf die Botanik gerichtet. (…) Bei unserer Suche nach den Bewohnern, Freunden und Feinden (der Pflanzen) hatten wir zeitweise den Eindruck, bisher blind durch die Natur gelaufen zu sein. Warum war uns diese riesige Vielfalt noch nicht aufgefallen“, so Auszüge aus dem Vorwort zu dem Buch, die gut den Grundinhalt des Buches treffen. Endlich mal ein Buch, das nicht bei Pflanzen oder Tieren allein stehenbleibt, sondern die unendlich vielen spannenden Beziehungen zwischen den Partnern in den Vordergrund stellt. So lädt das Buch ein, sich intensiver mit vordergründig Bekanntem zu beschäftigen und neue Welten zwischen Symbiose und Parasitismus zu entdecken. Neben bekannten Beispielen, wie dem Ameisenbläuling oder den Brennesselfaltern, finden sich zahlreiche eher unbekannte Zusammenhänge, die es in der richtigen Jahreszeit zu beobachten gilt. So gilt es der Trollblume tiefer in die Blütenhülle zu schauen, den Minibrokkoli der Hauhechel zu finden, Minien zu verfolgen, in Gallen zu spicken, Raupen von der Pflanze zu schubsen, Gesellschaften zu finden, in denen über eine Frauenquote unter 100 % extra diskutiert werden muss, die Mathematik des Schneckenfraßes zu verstehen oder kleine pflanzliche Heizöfen zu finden, um nur einige Beispiele zu nennen.
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Veröffentlicht am 08. April 2015
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Auch bei naturnaher Waldbewirtschaftung fehlt starkes Totholz und die natürlichen Prozesse sind gestört. Nur langjähriger Nutzungsverzicht oder die Anreicherung alter Holzstrukturen können sehr naturnahe Systeme ermöglichen (Foto: ecoline/Andreas Zehm).
(AZ) Durch Selektion auf bestimmte Baumformen und Alterszustände verändert auch eine naturnahe Forstwirtschaft den Artenbestand und die funktionalen Zusammenhänge von Waldgesellschaften. Experten des Nationalparks Bayerischer Wald empfehlen daher, starkes Totholz in lichten und dichten Waldbeständen anzureichern und Gebiete mit Nutzungsverzicht als Refugien und zukünftige Quellen für sensible Arten einzurichten.
Naturnahe Forstwirtschaft ist zwar deutlich besser geeignet, die typische Vielfalt in Wäldern zu erhalten als konventionelle Kahlschlag-Wirtschaft, doch auch einzelstammweise Nutzung, eine natürliche Baumarten-Zusammensetzung und die natürliche Verjüngung der Bestände führen zu einem Artenrückgang und zu deutlichen Veränderungen im Zusammenleben der Wald-Artengemeinschaften. Besonders Arten der lichten Waldphasen und an starkes Totholz, Großhöhlen oder an späte Zerfallsphasen gebundene Spezies werden durch die gezielte Vorausverjüngung bei naturnaher Bewirtschaftung gefährdet, wie Forschungsergebnisse aus dem Nationalpark Bayerischer Wald zeigen.
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Veröffentlicht am 02. April 2015
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