Hier finden Sie aktuelle Ergebnisse, Publikationen und Ereignisse aus Wissenschaft und Naturschutz. Die hier vorveröffentlichten Kurznachrichten werden zweimal jährlich in der Zeitschrift ANLiegen Natur zusammenfassend publiziert.

Auch Wildbienen (hier Andrena fulva) spielen bei der Bestäubung von Nutzpflanzen, wie Apfel- oder Birnbäumen, eine große Rolle (piclease/Holger Duty).
(Andreas Zehm) Das Faktenblatt der Schweizer Akademien der Wissenschaften zeigt die Bedeutung von Wildbienen für die Bestäubung auf und fasst mit einer Checkliste die wesentlichen Maßnahmen zusammen, wie die Bestäubung sichergestellt werden kann. Besonders wertvoll am Faktenblatt ist, dass jede der allgemeinverständlichen Feststellungen durch mindestens eines der 146 Literaturzitate hinterlegt ist und so jeder Aspekt einzeln vertieft werden kann.
Dass viele Pflanzen, eine produktive Landwirtschaft, die gesunde Ernährung und eine vielfältige Natur auf Bestäubung essentiell angewiesen sind, ist eigentlich inzwischen Allgemeinwissen. Doch wenn selbst die fortschrittliche Schweiz resümiert, dass heutige Maßnahmen zwar partiell wirksam, aber nicht ausreichend sind, um die bestäubenden Insekten und ihre Leistungen langfristig zu erhalten, gibt dies zu denken. Umso mehr, als der ökonomische Nutzen belegt und inzwischen beziffert werden kann, wie das einleitende Kapitel wiedergibt (Beispiel: 2002 summierte sich der Erntewert für Obst und Beeren auf rund 271 Millionen Franken).
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 24. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
76367 mal aufgerufen | 0

| 0

Vom Brillenschaf, einem Bergschaf eher süddeutscher Verbreitung, sind die verbliebenen Bestände in die Kategorie Erhaltungspopulation eingestuft” (Foto: Andreas Zehm).
(Andreas Zehm) Die Rote Liste der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stuft 52 der 74 (= 70,3 %) einheimischen Nutztierrassen als gefährdet ein. Die jährlich erhobenen Bestandszahlen aller in Deutschland gezüchteten Nutztierrassen zeigen, dass sich die Situation der Schafrassen etwas verbessert hat, während die Gefährdung der Schweine- und Ziegenrassen zunahm. Zusammenfassend zeigt sich, dass sich wenige, züchterisch intensiv bearbeitete und spezialisierte Rassen inzwischen den Markt, sowohl in Bezug auf die Nachfrage der Landwirte nach Nutztieren als auch in Form der Produkte im Supermarktregal, aufteilen. Seltene Rassen werden vor allem noch von Liebhabern gehalten, sind aber für den Markt nahezu nicht mehr relevant. Insgesamt bedroht die Intensivierung der Landwirtschaft also nicht nur die wildlebende Vielfalt, sondern wendet sich zunehmend auch gegen sich selber. Die Landwirtschaft so Chancen verliert, sich auf sich ändernde Rahmenbedingungen, zum Beispiel veränderte Verbraucherwünsche oder Haltungsbedingungen, einstellen zu können. Hierzu braucht sie ein breites Spektrum verschiedener Nutztierrassen, aus dem sie die geeigneten Tiere auswählen kann. Nutztierrassen, die unter heutigen Bedingungen prädestiniert sind, müssen dies nicht unbedingt auch in Zukunft sein.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 21. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
73460 mal aufgerufen | 0

| 0

Die Kuckucks-Lichtnelke ist ein Beispiel für ehedem weit verbreitete Arten, die inzwischen nur noch auf wenigen Fettwiesen zu finden ist. Sie ist eine Kennart für die in der nächsten EU-Förderperiode geplante „Erfolgsorientierte Honorierung“ (Foto: piclease/Andreas Zehm).
(Universität Göttingen) Die Intensivierung der Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten hat zu einem hohen Verlust an Artenvielfalt in den Kulturlandschaften in Nord- und Mitteldeutschland geführt. Auf rund 1.000 Flächen – Ackerland, Grünland und Fließgewässer – wiederholten Forschende Vegetationsaufnahmen aus den 1950er- und 1960er-Jahren, um den Wandel zu analysieren.
Die Forschenden stellten unter anderem fest, dass
- die Fläche artenreichen Grünlands auf frischen bis feuchten Böden in den vergangenen 50 Jahren um rund 85 % abgenommen hat – heute dominieren artenarme, intensiv gedüngte Wiesen und Weiden,
- Ackerwildkräuter, die in den 1950er-Jahren noch fast auf allen Äckern vorkamen, heute aufgrund von Düngung und Pestiziden nur noch auf knapp 5 % der Ackerfläche wachsen,
- die Zahl der Pflanzenarten im Grünland um 30 % zurückging, im Inneren von Ackerschlägen um 71 % und in Fließgewässern um 19 %,
- die Häufigkeit der einzelnen Pflanzenarten in ähnlichem Ausmaß rückläufig ist wie die Artenzahl,
- lediglich sieben anpassungsfähige Arten im Grünland, 18 Arten des Ackerlandes und zwei Arten in Fließgewässern zugenommen haben.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 19. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
74433 mal aufgerufen | 0

| 0

Beispiel für den Rückgang von Quartieren für höhlenbewohnende Arten. Im Rahmen einer vollflächigen Entnahme von Starkholz aus einem FFH-Gebiet wurde ein Großteil der Höhlenbäume und der alten, potentiell höhlenentwickelnden Bäume herausgeschlagen (Foto: Andreas Zehm).
(Andreas Zehm) Da für baumbewohnende Fledermäuse natürliche Winterquartiere verschwinden, werden Fledermauskästen zunehmend wichtig, um den Erhaltungszustand zu sichern. Der Abendsegler belegt, dass internationale Populationsverbünde betroffen sind.
Wie Zugvögel wandern einige Fledermausarten zum Überwintern in wärmere Gefilde. Beispielsweise skandinavische und osteuropäische Abendsegler wandern nach Deutschland, wo sie in gemeinsamen Gruppen mit standorttreuen Individuen den Winter in Baumhöhlen verbringen. Doch durch Abholzungen aus Gründen der Verkehrssicherung und intensivierte Waldnutzung hat sich nach Erkenntnissen der Forscher der Bestand an alten Bäumen drastisch dezimiert, wodurch die Bedeutung von künstlichen Nisthilfen deutlich gestiegen ist.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 19. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
74530 mal aufgerufen | 0

| 0

Pollensammelnde Honigbiene an einem Massenbestand des Gamander-Ehrenpreis (Foto: Andreas Zehm).
(www.umg.info 14/01) Das Bienensterben erhält seit einiger Zeit vermehrte Aufmerksamkeit. Damit verbunden ist die Sorge um die Bestäubung der für den Menschen bedeutenden Nutzpflanzen. Bekannt ist, dass neben der Honigbiene auch Wildbienen für die Bestäubung wichtig sind. Und diese wiederum profitieren von einer großen Lebensraumvielfalt.
FRÜND et al. (2013) konnten zeigen, dass die Bedeutung der Bienen-Artenvielfalt für den Bestäubungserfolg hoch ist. Denn je höher die Vielfalt der Wildbienenarten im Versuch war, desto höher war auch die Bestäubungsrate und in der Folge die Samenproduktion der Pflanzen. Die Forscher schließen daraus, dass unterschiedliche Arten unterschiedliche funktionelle Nischen besetzen und eine Art bei Anwesenheit einer zweiten Wildbienenart zu alternativen Blüten wechselt, um eine Überlappung der genutzten Nahrungsressourcen zu vermeiden. Dieses Verhalten erhöht die Gesamtzahl der besuchten und bestäubten Pflanzen. Für eine hohe Bestäubungsrate ist daher die Vielfalt an unterschiedlichen Bestäubern wichtig.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 03. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
74830 mal aufgerufen | 0

| 0

Im gedüngten Grünland ist die Synchronisation des Aufwuchses an einer Abfolge von aspektprägenden Pflanzenarten – hier dem Hahnenfuß-Aspekt – zu erkennen (Foto: Andreas Zehm).
(Andreas Zehm) Naturnahe Wiesen und Rasenflächen weisen zumeist eine hohe Artenvielfalt auf, die nach einer neuen in „Nature“ publizierten Untersuchung unmittelbar mit der Stabilität des Ökosystems zusammenhängt. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass nicht nur die Produktivität der Ökosysteme, sondern auch die Stabilität von der biologischen Vielfalt abhänge. Den Grund sehen die Wissenschaftler in einem nichtsynchronen Wachstum der Pflanzen („Portfolio-Effekt“), bei dem Arten wechselseitig an die Stelle anderer treten und entstehende Raumlücken oder ökologische Funktionen auffüllen. Damit ist die Biomasse-Produktion in naturnahen Systemen stabiler als in beeinflussten Lebensräumen.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 03. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
74145 mal aufgerufen | 0

| 0

Reich strukturierter Spielraum des Kinderhauses Naturkinder St. Georg, Pöring (Foto: Gaby Lindinger).
(Andreas Zehm) Die Lebenswelt der heutigen Kinder driftet ab einem gewissen Alter mehr und mehr in digitale Welten ab und wird unabhängig von der sie umgebenden Naturausstattung. Ein Ansatz dem – trotz Innenverdichtung und Privatisierung des öffentlichen Raums – entgegen zu wirken ist, wieder mehr Naturerfahrung in Städten zu ermöglichen. So beschäftigt sich das Skript Nummer 345 des Bundesamtes für Naturschutz damit, dass zwar die Bedeutung von Naturerfahrungen für Kinder seit vielen Jahren erkannt ist, aber die Möglichkeiten dazu in Städten durch Flächenmangel und fehlende Freiraumqualitäten immer weiter reduziert werden.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 03. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
73226 mal aufgerufen | 0

| 0

Die Renaturierung von Mooren erhält spezielle Lebensgemeinschaften und dient mit vergleichsweise geringem Finanzmitteleinsatz dem Klimaschutz: Wassereinstau in ehemalige Torfstiche des Ochsenfilzes (Rott 2011; Foto: Andreas Zehm).
(www.umg.info 14/02) Oft entscheidet der finanzielle Aufwand, ob ein Renaturierungsprojekt umgesetzt wird oder nicht. Klassisch ist die Annahme, dass dabei nur Kosten entstehen, aber kein monetärer Gewinn abfällt. Tatsächlich trifft dies bei vielen Projekten aber nicht zu. Renaturierungsprojekte sollten vielmehr als Investitionen mit künftig hohem Ertrag betrachtet werden, wodurch die Investitionskosten relativiert werden.
In einer Metastudie (DE GROOT et al. 2013) wurden über 200 Studien zu Renaturierungsprojekten untersucht und die detaillierten Kosten dem monetären Nutzen gegenübergestellt. Die untersuchten Renaturierungsprojekte betrafen unterschiedlichste Lebensräume – von Korallenriffen, Meeresküsten, Feuchtgebieten über Grasländer bis zu Wäldern einschließlich tropischer Regenwälder.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 03. März 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
72749 mal aufgerufen | 0

| 0

Lichter Bergmischwald, der dem FFH-Lebensraumtyp 9410 (montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder) zugeordnet werden kann (Foto: Andreas Zehm).
(Anne Meyer) Ein grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch zwischen Österreich und Deutschland ist hoch interessant, da die regionale Naturraumausstattung – nicht nur in den Alpen – vergleichbar ist und beide Länder Mitglieder der EU sind. So haben beide Staaten die Pflicht die Richtlinien der EU umzusetzen, woraus sich Chancen zum gemeinsamen Handeln ergeben.
In unserem Nachbarland steht Natura 2000 aktuell im Fokus der Öffentlichkeit, da Österreich zu wenige FFH-Gebiete gemeldet hatte. Die Nachnominierung von Gebieten könnte mögliche Sanktionen der EU abwenden. Vor diesem brisanten Hintergrund fand am 03. Dezember 2013 die Auftaktveranstaltung zu „NATURA2000.WALD“ statt. Die Tagung wurde vom Kuratorium Wald (NRO) in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Lebensministerium organisiert. Sie war der Startschuss für die gleichnamige Veranstaltungsreihe, mit deren Hilfe eine Informations- und Diskussionsplattform für Waldeigentümer, Behörden und Verbände geschaffen werden soll. Ziel ist es, die Umsetzung von Natura 2000 insbesondere in Österreichs Wäldern zu forcieren. Die Zahl von 150 Teilnehmern zeigte die hohe Bedeutung des Themas über verschiedene Interessensgruppen hinweg.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 11. Februar 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
72696 mal aufgerufen | 0

| 0

Aus einzelnen verschleppten Rhizomstücken konnte sich ein Bestand des invasiven Staudenknöterichs (Fallopia japonica) etablieren. Der Bestand hat sich seit der Etablierung in zwei Jahren bereits auf 4 m2 Fläche ausgedehnt (Foto: Andreas Zehm).
(Andreas Zehm) Ergebnis einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz ist, dass unter rund 430 etablierten gebietsfremden Gefäßpflanzenarten 38 Arten identifiziert werden konnten, die hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Ökosysteme und andere Arten problematisch sind und damit als invasiv gelten. Zusätzlich wurden 42 Arten als potenziell invasiv bewertet.
Die invasiven Arten stellen eine erhebliche Gefährdung für die biologische Vielfalt dar. 28 dieser 38 Pflanzenarten haben sich in Deutschland schon großräumig ausgebreitet. Da es für eine vollständige Beseitigung zu spät ist, werden sich die Maßnahmen auf einzelne schützenswerte Bereiche beschränken müssen.
Zu den bekanntesten Vertretern dieser invasiven Arten gehören der Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica), Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) und die Späte Goldrute (Solidago gigantea), Pflanzen, die in unseren Breiten schon auffallend großflächig das Landschaftsbild prägen. Für diese Arten wird jetzt in geprüft, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Weiterlesen »
Veröffentlicht am 11. Februar 2014
Kommentare zu den Artikeln werden manuell freigegeben, so dass es zu Verzögerungen in der Online-Sichtbarkeit Ihres Beitrages kommen kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Verständnis!
Keine Kommentare >> Kommentar abgeben
75369 mal aufgerufen | 0

| 0
Weitere Artikel: