Schutz von Arten vor Glas und Licht – Rechtliche Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten
(Paul-Bastian Nagel) Mit dem Buch adressieren die Autoren zwei wichtige Themen, die in der Naturschutzpraxis nur bedingt steuerbar sind, dennoch viele Fachleute beschäftigen. Vor dem Hintergrund zunehmender Glasfassaden an Gebäuden und hell erleuchteten Siedlungsräumen, werden die Auswirkungen auf Vögel, Insekten und Fledermäuse mehr und mehr – auch populationsökologisch – relevant. Doch was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten? Wie kann bei der Planung, wie im Bestand auf möglichst verträgliche Alternativen Einfluss genommen werden?
Benedikt Huggins und Sabine Schlacke von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster benennen auf über 250 Seiten je nach Rechtsnorm (Eingriffsregelung, Habitatschutz oder Artenschutz) und für unterschiedliche Genehmigungs- und Planungsverfahren die konkreten Anknüpfungspunkte, um dem Schutz der Arten so weit wie möglich Rechnung zu tragen. Den Ausführungen können auch Nicht-Juristen gut folgen, insbesondere aufgrund der sehr guten Zusammenfassungen zu jedem einzelnen Kapitel. Erfreulich ist dabei auch, dass der aktuelle Kenntnisstand zu wirksamen Vermeidungsmaßnahmen treffend wiedergegeben wird.
Entsprechend sehen die Autoren die Praktiker draußen als Zielgruppe. Allerdings wird trotz der systematischen Abarbeitung deutlich, dass hier die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens dargestellt werden. Der Praxisbezug hätte anhand von Beispielen, unterstrichen durch Bilder und Schemata, gewonnen. Dieses Buch ist ein wertvolles Nachschlagewerk für die Bürobibliothek.
Benedikt HUGGINS & Sabine SCHLACKE (2019): Schutz von Arten vor Glas und Licht – Rechtliche Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten. – Softcover, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, ISBN 978-3-662-58256-5: 282 S., 74,99 Euro.
Zitiervorschlag: Nagel, P.-B. (2020): Schutz von Arten vor Glas und Licht – Rechtliche Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten. – ANLiegen Natur 42/1; www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/meldungen/wordpress/schutz-der-arten/.
Danke für den Hinweis, aber – mit Verlaub – was soll der bringen? Kein/e Planer/in kauft so ein Ding, nicht nur wegen des irren Preises, sondern auch weil man 282 Seiten nicht mal so einfach nebenbei liest. Eine ausführliche Besprechung wäre schön gewesen, 4-5 Seiten, praxisbezogen, hat die ANL auch schon gemacht. Aber vermutlich hatte der P.-B.Nagel auch nicht die Muße, sich da reinzuknien und das Wesentliche rauszudestillieren. Falls er aber doch mal Langeweile hätte, über den Jahreswechsel oder so (oder als Referat bei der nächsten saP-Tagung?!), dann würden ihm alle Gutachter (m/w/d), Verbandsleute und Behörden auf ewig dankbar sein, wenn sie die rechtlichen „Hebelchen“ kurz & knackig, aber eindeutig präsentiert bekämen, um all die Glaspaläste, Buswartehäuschen und edel-transparenten Lärmschutzglaswände zu entschärfen, die tagtäglich überall in den Himmel wachsen, von den LED-Lichtorgeln und -orgien ganz zu schweigen. Aber unbedingt vorher mit dem LfU und dem Merkblatt „Vogelschlag an Glasflächen vermeiden“ abstimmen, dass gerade überarbeitet wird!
Lieber Herr Schreiber,
vielen Dank für Ihre Anregung, die Ergebnisse in einem Kurzartikel zusammenzufassen.
Aus zeitlichen Gründen ist es uns in der Tat nicht immer möglich, alle Publikationen im Detail vorzustellen. Das Thema wird in verschiedenen Veranstaltungen regelmäßig aufgegriffen.
Das überarbeitete LfU-Merkblatt wird nach Fertigstellung gerne in das Programm der nächsten saP-Fachtagung aufgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
ANLiegen-Redaktion