Naturschutzrechtliche Anforderungen bei der Sanierung oder Neubegründung von Schutzwald in Natura 2000-Gebieten und geschützten Biotopen
Schutzwälder übernehmen eine wichtige Schutzfunktion vor Steinschlag, Lawinen und weiteren Naturgefahren. Besonders in den Alpen existieren viele geschützte lichtgeprägte Lebensräume, die sich oft kleinräumig mit diesen Wäldern verzahnen und deren Schutzgüter berücksichtigt werden müssen (Foto: Wolfram Adelmann).
Peter Fischer-Hüftle
Naturschutzrechtliche Anforderungen bei der Sanierung oder Neubegründung von Schutzwald in Natura 2000-Gebieten und geschützten Biotopen
In den Alpen unterliegen sonnenexponierte Hangbereiche, die nicht oder nur locker mit Bäumen
bestanden sind, überwiegend einem besonderen naturschutzrechtlichen Schutz, sei es nach Europarecht (Lebensraumtypen in Fauna-Flora-Habitat [FFH]-Gebieten) oder nach nationalem Recht (gesetzlich geschützte Biotope). Solche Flächen geraten in den Fokus von Schutzwaldsanierungen mit dem Ziel, einen vorhandenen Baumbestand zu verdichten oder Wald neu zu begründen, um Schutzfunktionen zur Naturgefahrenabwehr zu optimieren. Sowohl beim Schutz der FFH-Lebensräume als auch der § 30 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)-Biotope bestehen materielle Anforderungen und Verfahrensregelungen, die eine effektive Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes sicherstellen. Diese sind in dem folgenden Artikel zusammengefasst: Notwendig sind eine Einzelfallprüfung und eine Zusammenfassung der Einzelfälle in übergreifende Planungen, die auch die kumulative Bewertung der Auswirkungen einschließen.
Summary
Requirements by nature protection law for the restoration or afforestation of protective forests in Natura 2000 areas and protected biotopes
Sun-exposed hillside areas (without or only with loosely trees) in the Alps are predominantly protected by nature conservation law, be it European law (habitat types in fauna-flora-habitat (FFH) areas) or national law (legally protected biotopes within §30 BNatschG). Such areas are the focus of forest restoration with the aim of consolidating existing trees or reforesting in order to optimize protective functions for natural hazard defense. Both in the protection of the FFH habitats as in the § 30 Federal Nature Conservation Act (BNatSchG) biotopes enforces requirements and procedural rules, which ensure effective consideration of the needs of nature conservation. Summarized in the following article: It is necessary to have a case-by-case assessment and a summary of the individual cases in overall planning, which also includes the cumulative impact assessment.
Zum Volltext-Download:
ANLiegen Natur 42/1 (2020): 14 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 1,3 MB).
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