Entwicklung des Moorgrünlands rund um das Kloster Benediktbeuern seit 1994 – eine Wiederholungskartierung
(Dr. Theresa Lehmair) Nur etwa 10 % der bayerischen Moore gelten als naturnah oder intakt. Die verbleibenden 90 % wurden größtenteils für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert. So auch das Klosterland Benediktbeuern, wo jedoch seit Beginn der 90er-Jahre kontinuierlich Maßnahmen zur Extensivierung, Wiedervernässung und Renaturierung umgesetzt werden. Eine Wiederholungskartierung von 29 Jahre alten Dauertransekten zeigt, wie sich der Artbestand seitdem verändert hat.
Das Zentrum für Umwelt und Kultur Klosterland Benediktbeuern (ZUK) führt seit 1992 Maßnahmen zum Erhalt des Moorbodens auf zirka 142 ha durch. Zielsetzung ist unter anderem, Grünlandbestände zu entwickeln, welche an den vorliegenden Moortyp in naturnahem Zustand angepasst sind. Dieser Prozess und die damit einhergehenden Veränderungen werden in wechselnden Zeitintervallen wissenschaftlich dokumentiert.
Hierzu wurden Dauertransekte angelegt und wiederholt aufgenommen. Die Erstaufnahme erfolgte 1995 durch Riesinger und erfasste den Ausgangszustand kurz nach der Umwandlung in Grünland. Die erste Dokumentation der Veränderungen erfolgte 2001 durch GEIGER-UDOD und umfasste Vegetationsvergleiche, Wiederholungsaufnahmen der Pegelstände und Bodenuntersuchungen. Weitere pflanzensoziologische Kartierungen erfolgten 2009 und 2016 durch QUINGER.
Im Zuge des Projektes „Biodiversität und Moorschutz“ des Bayerischen Artenschutzzentrums am Landesamt für Umwelt wurden 2023 die historischen Dauertransekte erneut untersucht und das gesamte Klosterland pflanzensoziologisch kartiert. 25 der 26 Dauertransekte konnten wieder aufgefunden werden. Jeder Transekt mit einer Gesamtlänge von 10 m besteht aus fünf Vegetationsaufnahmen mit einer Größe von je 2 x 2 m2 und zwei Entnahmepunkten für Bodenproben. Für eine umfassende Datenauswertung wurden zusätzlich aktuelle Pegelmessungen im Gebiet berücksichtigt.