Das Trittsteinkonzept – Naturschutz-integrative Waldbewirtschaftung
(Wolfram Adelmann) Die überwiegende Fläche des Waldes wird bei uns bewirtschaftet. Deshalb ist ein integrativer Naturschutz notwendig, um die gesamte Fläche zu erreichen. Das Praxisbuch von Ulrich Mergner beruht auf den Erfahrungen im Steigerwald am Forstbetrieb Ebrach, sicher einem politisch umkämpften Pflaster in der bayerischen Nationalparkdiskussion. Das Buch lenkt jedoch bewusst den Blick auf die wertvollen Strukturen in unseren Wirtschaftswäldern, wie Biotopbäume und stehendes und liegendes Totholz. Es gibt Beispiele, wie Biotopbäume und Altholzinseln gezielt in die forstlichen Abläufe zu integrieren sind. So kann der Wirtschaftswald auch als verbindende Matrix zwischen den sicher notwendigen Totalschutzgebieten funktionieren, wenn er eine ausreichende Menge dieser „Waldtrittsteine“ vorweisen kann.
Der Verbund der Waldlebensräume und der Waldartenschutz benötigen dringend diese Strukturen, aber auch sie gibt es nicht zum Nulltarif. Deshalb ist die wirtschaftliche Bilanzierung, die im Buch an Beispielen vorgestellt wird, sehr wichtig.
Für wen ist dieses Buch? Kurz, für alle Waldnaturschützer, für alle Praktiker und Waldbewirtschafter. In dieser mittlerweile zweiten Auflage widmet sich Ulrich Mergner auch mit einem Kapitel dem schwierigen Thema „Waldartenschutz im Klimawandel“.
Ulrich Mergner (2021): Das Trittsteinkonzept – Naturschutz-integrative Waldbewirtschaftung schützt die Vielfalt der Waldarten. – 2. erw. Aufl., Eubergverlag, ISBN 978-3-00-068382-4: 148 Seiten; 18 Euro zzgl. Versandkosten.