Zwischen Licht und Schatten: Naturschutz versus Naturgefahrenabwehr am Beispiel des Karbonat-Trockenkiefernwaldes
Susanne Reichhart und Wolfram Adelmann
Zwischen Licht und Schatten: Naturschutz versus Naturgefahrenabwehr am Beispiel des Karbonat-Trockenkiefernwaldes
Zwischen der Abwehr von Naturgefahren und dem Schutz von Offenlandlebensräumen und lichten Wäldern kommt es immer wieder zu Zielkonflikten. Auch widersprechen sich hier die Zielvorgaben der Rechtsgrundlagen zwischen Waldgesetz und Naturschutzgesetz. Am Beispiel des Karbonat-Trockenkiefernwaldes zeigen wir Lösungswege auf. Als Leitart des lichtesten Übergangs zu den Kalkmagerrasen und Felsbereichen schlagen wir den Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion) vor. In Bereichen mit erhöhtem Bedarf an die Naturgefahrenabwehr sind dichtere Wälder wirkungsvoller. Für diese dunkleren, verbuschten Ausprägungen des Karbonat-Trockenkiefernwaldes eignet sich der Gelbringfalter (Lopinga achine) als eine Leitart. Wir diskutieren, wie sich verschiedene Managementvarianten, wie Beweidung, Pflanzung, Jagd und „Nichts tun“, hinsichtlich Naturschutz und Naturgefahrenschutz auswirken.
Summary
Between light and shadow: nature conservation versus protection against natural hazards on the example of carbonate dry pine forest
Between the defense against natural hazards and the protection of sparse forests with their transitions to often strictly protected open country habitats, there are always conflicting goals, partly due to contradictory legal bases. Using the example of the carbonate dry pine forest, we show solutions from the Interreg project „Biotope and species protection in protection and mountain forest (BASCH)“. We suggest the thyme large blue (Phengaris arion) as target species for the lightest transition to the lime-lime grasslands and rock areas. Dense forests are more effective in areas with an increased need for natural hazard protection. The woodland brown (Lopinga achine) is suitable for this dark, bushy form of the carbonate dry pine forest. We discuss how different management options, such as grazing, planting, hunting and „doing nothing“, affect nature conservation and natural hazard protection.
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