Wärmeliebende Insekten als Zeiger des Klimawandels – Beispiele und Potenziale bürgerwissenschaftlicher Arterfassungen
Tina Bauer, Miriam Wiblishauser und Tobias Gerlach
Wärmeliebende Insekten als Zeiger des Klimawandels – Beispiele und Potenziale bürgerwissenschaftlicher Arterfassungen
In einem bürgerwissenschaftlichen Erfassungsprojekt wurde das Vorkommen zweier wärmeliebender Insektenarten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön untersucht. Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) und der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) erwiesen sich durch ihr auffälliges Aussehen und die eindeutige Bestimmbarkeit als zuverlässige Modellorganismen für ein Citizen Science-Projekt. Die Ergebnisse der Erfassung zeigen, dass beide thermophile Arten im nordbayerischen Mittelgebirge angekommen sind, die kühleren Bereiche in den Hochlagen jedoch noch meiden. Wir zeigen, wie wir Teilnehmende für die bürgerwissenschaftlichen Arterfassungen erreichen, motivieren und an das Projekt binden konnten. Wiederholungserfassungen könnten dazu beitragen, weitere Erkenntnisse über die Eignung der beiden Arten als Klimawandel-Indikatoren und deren Ausbreitungspotenzial zu erlangen.
Summary
Thermophilic insect species as indicators of climate change – examples and capabilities of biodiversity monitoring with citizen science
We present a citizen science project used to examine the occurrence of two thermophilic insect species, the Charpenter Wood Bee (Xylocopa violacea) and the White-spotted rose beetle (Oxythyrea funesta) within the UNESCO Biosphere Reserve Rhön. Both insect species proved to be reliable model organisms for citizen science due to their striking appearance and unambiguous determinability. Both warm-adapted species now occur in the northern Bavarian low mountain range, but avoid the cooler areas of higher altitudes. We present our experience on contacting citizen scientists and their motivation for taking part in such conservation projects Future assessments of these characteristic insects easily determinable by laymen could help gaining further knowledge about the suitability of the two species as climate change indicators.
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ANLiegen Natur 44/1 (2022): 8 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 1,3 MB).