Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) im Bayerischen Wald – FFH-Monitoring einer schwer erfassbaren Kleinsäugerart mit Hilfe von Wildkameras
David Stille, Richard Kraft und Helmut Luding
Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) im Bayerischen Wald – FFH-Monitoring einer schwer erfassbaren Kleinsäugerart mit Hilfe von Wildkameras
Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) zählt mit nur drei bekannten Vorkommen (Schleswig-Holstein, Bayerischer Wald und bayerisches Allgäu) zu den seltensten Säugetierarten in Deutschland. Die meisten Nachweise dieser Art beruhen auf Zufallsbeobachtungen. Mehrjährige Untersuchungen im Auftrag des Bayerischen Landsamtes für Umwelt (LfU) im Bayerischen Wald haben gezeigt, dass klassische Methoden wie Lebend- oder Bodenfallen für ein systematisches Monitoring der Waldbirkenmaus nicht geeignet sind. Seit 2016 verwenden die Autoren hochauflösende Wildkameras für die Erfassung der Waldbirkenmaus. Mit dieser Methode konnten bekannte Vorkommen auf zwei Flächen sowie eine Sichtbeobachtung auf einer weiteren Fläche bestätigt und zwei bisher unbekannte Vorkommen erfasst werden. Neben zahlreichen Aufnahmen der Waldbirkenmaus wurden 43 weitere Wirbeltierarten dokumentiert. Basierend auf den Ergebnissen dieses Projekts wird die Verwendung von Wildkameras als effiziente und verlässliche Nachweismethode für Waldbirkenmäuse gewertet.
Summary
The Northern Birch Mouse (Sicista betulina) is one of the rarest mammals in central Europe and listed in Annex IV of Habitats Directive. Only little is known about its distribution, abundance and habitats in Germany. During a project in the Bavarian Forest, funded by the Bavarian Environment Agency (LfU), standard methods for the detection of small mammals were tested extensively over a period of four years. Despite intense efforts, only four specimens were caught. Neither live traps, such as Longworth or Hengstler traps, nor pitfall traps proved suitable for the investigation of Sicista betulina. Starting in 2016, a new method was tested: 25 camera traps (Reconyx HC600) were equipped in five research areas for several weeks. Using this method, two known populations and a visual observation were confirmed and two previously unknown populations were documented. In total, 43 vertebrate species were recorded. Based on the results from this project, the deployment of wild cameras has proved to be an efficient and reliable method for the detection of the Northern Birch Mouse (translated by the editors).
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ANLiegen Natur 40/2 (2018): 6 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 2 MB).