Die Wirkung des Mähens auf die Fauna der Wiesen
Dennis van de Poel und Andreas Zehm
Die Wirkung des Mähens auf die Fauna der Wiesen – Eine Literaturauswertung für den Naturschutz
Die vorliegende Literaturstudie befasst sich mit der Gefährdung tierischer Organismen durch die Wiesenmahd sowie mit Ansätzen, diese Gefährdung abzumildern. Zur tierschonenden Mahd stehen dem Bewirtschafter verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Als am wirkungsvollsten haben sich diejenigen Maßnahmen gezeigt, welche in einem bestimmten Gebiet oder zu einer bestimmten Zeit auf das Mähen verzichten. Altgrasstreifen, Rotationsbrache, Schnittzahlreduzierung und Verzögerung des ersten Schnitts sind die Mittel der Wahl. Auch Befahrmuster und Scheuchvorkehrungen, welche die Tiere aus der Fläche in eventuell vorhandene Refugien treiben, sind wirkungsvoll und einfach umzusetzen. Ziel sollte sein, möglichst wenig Fläche zu befahren – durch eine Vergrößerung beziehungsweise Vereinheitlichung der Arbeitsbreite, da dies bereits einen deutlichen Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit der Tiere hat.
Balkenmähgeräten sollte der Vorzug gegeben werden und grundsätzlich keine Aufbereiter eingesetzt werden. Mulchen stellt keine Alternative zum Schnitt dar. Die Schnitthöhe sollte mindestens 10 cm betragen, besser noch mehr. Das Mähgut sollte weder gezettet noch geschwadet und frühestens einen Tag nach der Mahd mit der Heugabel verladen werden.
Auch wenn nicht alle diese Maßnahmen auf einer Fläche umgesetzt werden können, lohnt es sich immer, so viel wie möglich in den regulären Betriebsablauf zu integrieren. Bereits geringfügige Veränderungen können das Überleben einer Population sichern.
Zum Volltext-Download:
ANLiegen Natur 36/2 (2014): 16 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 1,3 MB).
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wäre bereit den beiden Autoren meine komplette Grünfutterernte zu übertragen, wenn sie bereit sind ihre eigenen Vorgaben zu erfüllen. Falls sie dazu nicht bereit sind möchte ich sie bitten mit einem Milcherzeuger über die Umsetzbarkeit zu sprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Betz Thomas
Herzlichen Dank für Ihren Hinweis!
Uns sind die Sachzwänge insbesondere einer großflächigen Heuernte durchaus bewußt, dennoch ist es uns ein Anliegen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Mahd mit weniger Tierverlusten durchgeführt werden kann. Wesentlich sind uns beispielsweise
die zeitweiligen Brachen, die nicht nur auf Flächen des Vertragsnaturschutzes freiwillig jederzeit möglich sind und in der neuen Vertragsperiode sogar förderfähig sind. Es geht nicht darum alles umzusetzen, aber das zu tun, was unproblematisch umzusetzen ist.
Redaktion ANLiegen Natur