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Nr. 19/05
Erste Rote Liste und Gesamtartenliste der Flechten in Bayern erschienen
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Rote Liste der Flechten für Bayern ist erschienen. Die Inventur aller Flechten, flechtenbewohnenden und flechtenähnlichen Pilze listet der landschaftlichen Vielfalt Bayerns entsprechend 2.054 Arten für Bayern auf (rund 86% der 2.380 Taxa Deutschlands; Wirth et al. 2011). Viele der Flechtenarten sind sehr selten, wie die "Arbeitsgrundlage zur Verbreitung von Flechten in Bayern" dokumentiert, in der gerade für die seltenen Arten alle in der Literatur zu findenden Nachweise zusammengestellt sind.
Auf dieser unfangreichen Wissensbasis stuft die Rote Liste Bayerns
- 662 (= 32%) der Arten als gefährdet ein (Kategorien 1, 2, 3, G),
- 249 (= 12%) als bereits ausgestorben (Kategorie 0),
- 395 (= 19%) als extrem selten (Kategorie R) ein.
Damit stehen 64% der Arten bayernweit auf der Roten Liste.
Intensive Flächennutzung sowie Schadstoffbelastung durch die Luft sind Hauptursachen für die Gefährdung der Flechtenvielfalt. Durch die erfolgreiche Reduktion von Schwefelverbindungen aus Brennstoffen und Abgasen am Ende des 20. Jahrhunderts, konnten einige Arten zurückkehren und ihre Bestände regenerieren. Inzwischen kehrt allerdings der flächendeckend hohe Stickstoff-Eintrag die Bilanz wieder um.
Die Rote Liste (als ausführliche pdf und als Excel-Tabelle) als auch die Arbeitsgrundlage finden Sie unter:
www.lfu.bayern.de/natur/rote_liste_flechten/
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Zehm
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Dr. Andreas Zehm
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
Referat 51 - Fachgrundlagen Naturschutz
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
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Fon: ++49 (0)821/9071-5111
Fax: ++49 (0)821/9071-5621
andreas.zehm@lfu.bayern.de
www.lfu.bayern.de/natur/
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