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Nr. 20/05
Pflanzenvielfalt in Bayern nimmt ab
Sehr geehrte Damen und Herren,
zwei aktuelle wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass nicht nur die Insektenvielfalt, sondern ähnlich gravierend die Flora in Deutschland und auch in Bayern abnimmt. So zeigt eine aktuelle Studie des Projektes „Biodiversitätstrends in Deutschland“, dass bei über 70 % der Pflanzen in den letzten 60 Jahren deutschlandweit Rückgänge zu beobachten waren. Im Durchschnitt um 15 % pro Art. Dagegen konnten einige neophytische Arten sich ausbreiten, was aber die Verluste nicht ausgleichen konnte. Analysiert wurden 29 Mio. Datensätze von mehr als 2.000 Arten zur Verbreitung von Pflanzenarten unter anderem aus der floristischen Kartierung Bayerns. Derartige Aussagequalitäten sind nur durch langjährige ehrenamtliche Kartierungen möglich, so dass wir allen Aktiven bei dieser Gelegenheit wieder für Ihr Engagement danken möchten.
Detaillierter wurden in Vorbereitung der Erstellung der Roten Liste der Gefäßpflanzen Bayerns vom LfU umfangreiche Nachkartierungen von vom Aussterben bedrohten Gefäßpflanzenarten beauftragt. Die Ergebnisse werden jetzt in einem Artikel der Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft ausgewertet und zusammengefasst. Sie zeigen den nach wie vor hohen Handlungsbedarf im botanischen Artenschutz auf. Insgesamt konnten 43 % der ehemaligen Vorkommen nicht mehr bestätigt werden; die Populationsgrößen von 54 % der Bestände haben abgenommen. Wichtige Gründe für die negativen Trends finden sich zum einen in der zunehmenden Nutzungsintensivierung, aber auch in mangelnder oder fehlender Pflege.
Beide Artikel sind abrufbar:
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für das neue Jahr!
Marcel Ruff & Dr. Andreas Zehm
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Marcel Ruff
LfU - Bayerisches Artenschutzzentrum
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
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