Panorama mit Kuh garantiert?
Ökonomie und Ökologie von Weidetieren in der Landschaft
Fachtagung 39/08 vom 5. bis 6. Juni 2008 in Wildflecken-Oberbach (Röhn)
Zusammenfassung von Dr. Bettina BurkartKooperationspartner:
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)-Grünlandprojekt Biosphärenreservat Rhön,
- Bayerischer Bauernverband, Geschäftsstelle Bad Neustadt a.d. Saale,
- Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V., Haus im MOOS
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat zur Folge, dass immer weniger Weidetiere in der Landschaft zu sehen sind. Damit einher gehen unter anderem ein rasant fortschreitender Verlust von Arten und Lebensräumen im Offenland sowie die gravierende Veränderung von häufig touristisch vermarkteten Landschaftsbildern. Verpflichtungen zum Erhalt der licht- und wärmeliebenden Flora und Fauna im Zuge des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 erfordern gegenläufig dazu neue Managementkonzepte.
Wie wichtig dabei die Zusammenarbeit und der fachliche Austausch von Naturschutz und Landwirtschaft ist betonten bereits bei der Begrüßung Klaus Spitzl vom Naturpark & Biosphärenreservat Bayer. Rhön e.V., Karl-Heinz Kolb in Vertretung von Michael Diestel vom Bayerischen Bauernverband, Michael Geier von der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön und Johann Giglhuber vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt a.d. Saale.
Anhand von best practice Beispielen und ausgewählten Studien aus dem In- und Ausland diskutierten Referenten und Teilnehmer die wichtigsten Aspekte der Ökonomie und Ökologie von Weidetieren in der Landschaft. Mit dabei waren
- Experten verschiedener Universitäten und Forschungsanstalten,
- Vertreter der Regierungen von Ober-, Mittel- und Unterfranken sowie Niederbayern,
- Vertreter zahlreicher Landratsämter, Unterer Naturschutzbehörden, Ämter für Landwirtschaft und Forsten sowie Ämter für ländliche Entwicklung,
- Naturschutz- und Landschaftspflegeverbände sowie der bayerische Bauernverband,
- Betreuer verschiedener Schutzgebiete, Landwirte aus der Region und weitere Interessierte.
Landrat Thomas Habermann unterstrich die Bedeutung lokaler Produkte und regionaler Wertschöpfung, die in der Rhön erfolgreich entwickelt und vermarktet würden.
Bereits funktionierende innovative Ansätze aus dem Schweizer Jura, weiteren europäischen Nachbarländern und aus der Rhön zeigten Möglichkeiten einer Entwicklung und Förderung naturschutzfachlich bedeutender Weidesysteme. Diese wurden ergänzt durch kritische und sehr praxisrelevante Aussagen zur Zukunft von Weidetieren in der Landschaft aus dem Gebiet der Sozioökonomie. Die Vorteile und Schwierigkeiten einer Ganzjahresbeweidung waren ebenso Thema wie die Bedeutung alter Haustierrassen und deren erfolgreiche Vermarktung. Die artgerechte Haltung von Nutztieren auf der Weide spielt nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für die kulturelle Vielfalt eine wichtige Rolle. Sie kann maßgebend für die (Eß)kultur und das Erscheinungsbild einer Region sein. Gerade vor dem Hintergrund der Tourismusentwicklung, aber auch im Hinblick auf identitätsstiftende Werte der lokalen Bevölkerung verdienen diese Blickrichtungen in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit.
Beispiele großflächig-extensiver und teilweise ganzjähriger Beweidung des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Grünlandprojekts Rhön in der bayerischen und hessischen Rhön sowie die Weidelandschaften um Crawinkel in Thüringen waren Ziel der gemeinsamen Exkursionen.
Die Vorträge sind auf Wunsch in einer geschützten Version erhältlich. Bitte wenden Sie sich an Frau Dr. Bettina Burkart, E-Mail: vorname.nachname(at)anl.bayern.de.
Weiterführende Informationen
Übersicht Jahresprogramm
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