INSEKTENVIELFALT - Schwerpunkt 2019
Man stelle sich Wald und Wiese ohne Insekten vor: Kein Summen und Brummen mehr, keine schillernden Schmetterlinge und virtuos fliegenden Libellen – und schließlich der Verlust blühender Landschaften. Der Arten- und Biosmasseschwund wird in der Fachwelt bereits seit langem beobachtet, doch in der breiten Bevölkerung kaum wahrgenommen. Das ändert sich erst seit der Berichterstattung über das so genannte „Insektensterben“. Vor allem die Veröffentlichungen des Entomologischen Vereins Krefeld, der über langjährige Fallenauswertungen einen gravierenden Rückgang der Insekten-Biomasse um bis zu 80 Prozent dokumentiert, wurden medial aufgegriffen.
Doch was wissen wir wirklich? Was können wir für einzelne Arten tun? Was sind die Konsequenzen auf Landes- und Bundesebene? Rund um diese Fragen dreht sich das Schwerpunktjahr 2019 „INSEKTENVIELFALT“ der ANL.
In einem Schwerpunktheft der Fachzeitschrift „Anliegen Natur“ gehen wir den Fragen nach. Die Beiträge in Anliegen Natur sind kostenfrei über den Webblog zugänglich. Wir informieren laufend über unseren Newsletter „Informationsdienst Naturschutz“.
In unserem Webauftritt und durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit rücken wir das Thema INSEKTENVIELFALT in den Fokus.
In 14 Veranstaltungen in ganz Bayern thematisieren wir Bestandsentwicklungen, Schutzbemühungen und gemeinsame Strategien zur Stärkung der Insektenvielfalt. Zudem bieten wir Artenkenntniskurse an. Die Detailprogramme finden Sie rechtzeitig in unserem Veranstaltungskalender:
Insekten: vielfältig und vielzählig
Insekten bilden mit Abstand die artenreichste Tierklasse. Etwa 1 Million Arten sind klassifiziert, viele weitere sind noch nicht entdeckt oder beschrieben. Dass sie trotz ihrer geringen Größe etwa die Hälfte der Biomasse aller Lebewesen auf dem Festland ausmachen, verdeutlicht ihre Rolle im Ökosystem und als Nahrungsgrundlage für viele weitere Tierarten.
Warum wir Insekten brauchen
Doch neben der reinen Masse, erfüllen Insekten vielfältige Funktionen: etwa als Bestäuber, als Bodenbildner oder Zersetzer von Totholz und abgestorbenen Pflanzen. Nicht zuletzt verhindern sie das massenhafte Ausbreiten von Arten und Schädlingen. Dass drei Viertel der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte – also die Erntemenge und ihre Qualität – unmittelbar von Insekten abhängen, ist vielen Menschen nicht bewusst. Ohne Insekten würden 80 Prozent der Bäume und Sträucher nicht bestäubt. Die Honigbiene trägt dazu nur einen kleinen Teil bei.
Abschluss Fachsymposium INSEKTENVIELFALT
Den offiziellen Abschluss des Schwerpunktjahres bildet das Fachsymposium „Insektenschwund – Wege aus der Krise“ am 05. Dezember 2019 im Schloss Nymphenburg in München. International renommierte Experten werden in hochinteressanten Vorträgen über Gefährdungsfaktoren und Maßnahmen zum Insektenschutz referieren. Für die Podiumsdiskussion haben unter anderem Vertreter der wichtigsten Naturschutz- und Landnutzerverbände zugesagt. Den Eröffnungsvortrag hält der Landtagsabgeordnete und Landtagspräsident a. D. Herr Alois Glück, der über seine Erfahrungen aus der Moderation der Runden Tische zum Volksbegehren Artenvielfalt berichten wird.
Berichte über die Veranstaltung
DAV Sektion Augsburg: "Artenvielfalt – Wahre Schätze der Natur"