KLIMA LANDSCHAFT ENERGIE - Schwerpunkt 2023
Windkraft in Stetten (Foto: Klaus Leidorf Luftbildfotografie)
Überblick
Klima, Landschaft und Energie: Drei Schlagworte, die man zusammendenken muss. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte der gestiegene Energieverbrauch durch die Industrialisierung für erhebliche Veränderungen in der Landschaft. Auch der Einfluss auf das Klima durch die Kohleverbrennung wurde erkannt. Während die Erderwärmung zu Beginn dieser Forschungsdiskussionen sogar positiv für die landwirtschaftliche Produktion gesehen wurde, wandelte sich diese Ansicht mit dem zunehmenden Wissen über das Klima.
Heute wissen wir mehr: Die Auswirkungen und Zusammenhänge von Klima, Landschaft und Energie erleben wir alle im Alltag. Wir erfahren mit Hitzewellen oder anderen Klimaereignissen, dem Ausbau von Erneuerbaren Energien und deren Auswirkungen auf die Landschaft einen Wandel, dem wir begegnen müssen. Gleichzeitig stecken darin auch Chancen, die wir ergreifen sollten.
Was wir aber auch wissen: Die ökologische Vielfalt ist zentral für die Stabilität des Erdsystems, die ökologische Krise untergräbt unsere Kapazität, mit der Klimakrise umzugehen. Mit dem Schwerpunktjahr 2023 möchten wir daher ökologische Vielfalt mitdenken und unter Aspekten zum Wandel von Klima, Landschaft und Energie beleuchten.
Veranstaltungen des Themenschwerpunktes
Zentrale Veranstaltung Klima.Landschaft.Energie - Was kann der Naturschutz zum Wandel beitragen?
Mit der Schwerpunktveranstaltung möchten wir den Menschen und sein Wirken ins Zentrum rücken. Wie verändern wir uns? Was und wer braucht Veränderung? Und wie konservierend kann Naturschutz im Wandel sein? Von der globalen über die nationale Ebene, als Gesellschaft und Individuum: wir sind aufgefordert zu (ver)wandeln.
Die Veranstaltung findet am 10. Oktober 2023 ab 15:30 im Literaturhaus in München statt. » Zum Detailprogramm «.
Weitere Veranstaltungen des Themenschwerpunktes
Neun ANL-Veranstaltungen behandeln den diesjährigen Themenschwerpunkt. Die einzelnen Programme finden Sie rechtzeitig in unserem Veranstaltungskalender.
Titel | Datum | Ort |
---|---|---|
Klimaanpassung und kommunale Landschaftsplanung: Fokus Hitze (09/23) » Zum Detailprogramm « |
14.02.2023 | digital |
Biodiversität und Klimaanpassung in Bayern (14a/23) » Zum Detailprogramm « |
15.03.2023 | Freising/online |
Waldnaturschutz (70/23) » Zum Detailprogramm « |
26.-27.07.2023 | Laufen | Naturschutz: Von der Forschung in die Praxis
(79/23) » Zum Detailprogramm « |
26.09.2023 | Freising/online |
Zukunft Landschaft: Klima. Landschaft. Energie
(77/23) » Zum Detailprogramm « |
28.09.2023 | Sonnefeld (bei Coburg) |
Klima.Landschaft.Energie -
Was kann der Naturschutz zum Wandel beitragen?
(83/23) » Zum Detailprogramm « |
10.10.2023 | München/online |
Jahrestag der Beweidung: Beweidung von Auen (89/23) » Zum Detailprogramm « |
11.-12.10. 2023 | Lohr am Main |
Klimawandelanpassung durch Schwammlandschaften (88/23) » Zum Detailprogramm « |
18.10.2023 | Nürnberg |
Besonderer Artenschutz bei der Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen (97/23) |
29.-30.11.2023 | Augsburg |
Veröffentlichungen der ANL im Themenschwerpunkt
Rückblick: Symposium Moorschutz - Forschung und Praxis verbinden
Moore erlangten in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit – als wertvoller Lebensraum für seltene und gefährdete Arten sowie als CO2-Speicher und damit als Ökosystem, dessen Erhalt für die Verlangsamung der Biodiversitäts- und Klimakrise gleichermaßen adressiert werden muss. Um dies zu erreichen, ist großräumiges Handeln gefragt, für das ein Umdenken im Umgang mit diesen Lebensräumen notwendig ist. „Moor muss nass“, das heißt nasse Natur oder nasse Bewirtschaftung (Paludikultur). Der Austausch zwischen Forschung und Praxis, aber auch zwischen den Akteuren zu interdisziplinären Themen, war Gegenstand der Tagung „Moorschutz: Forschung und Praxis verbinden“ am 19. und 20. September 2022.
Zertifikatslehrgang „Der Weg zur Schwammstadt – Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels“
Vor dem Hintergrund steigender Wetterextreme gewinnen innovative Ansätze zum Wasserrückhalt und zur Speicherung von Regenwasser an Bedeutung. Sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum sind Lösungen gefragt. Die Autoren stellen hier mehrere praxisnahe Forschungsprojekte der Hochschule Hof zum Schwammstadtprinzip vor und geben einen Einblick in ihren neuen Zertifikatslehrgang „Der Weg zur Schwammstadt – Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels“, der Unternehmen, Dienstleister und Kommunen zusammenbringt und praxisnahes Know-how vermittelt.
Bewässerung städtischer Vegetation mit alternativen Wasserressourcen: Fallstudie Wallanlagen in Frankfurt am Main
Die urbane Vegetation leidet zunehmend unter Trockenstress. In der Folge sinken die Ökosystemleistungen, die die grüne Infrastruktur erbringen kann. Um bei der nötig werdenden Bewässerung den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren, wurden in dem hier vorgestellten Beispiel Wasserressourcen aus einer Regenrückhaltung und einer dauerhaften Grundwasserabsenkung anteilig genutzt. Ein Beitrag, um die Versorgung von Menschen, Tieren und Pflanzen bei relativ geringen Kosten zu gewährleisten.
Schnelle Reaktion der Libellenfauna auf Hitzesommer
Eine Auswertung in einem Gebiet im Südosten Bayerns zeigt: Die Libellenfauna kann auf hohe Temperaturen und geringe Niederschläge schon in wenigen Jahren sehr deutlich reagieren. Viele Bestände haben abgenommen, insbesondere die Vorkommen von Arten der Sümpfe und Niedermoore. Zugenommen haben hingegen wärmeliebende Arten.
Ein landwirtschaftlicher Betrieb im Spannungsfeld von Klimawandel, Naturschutz und Wirtschaftlichkeit
Nachhaltige, regionale und artenreiche Landwirtschaft als Antwort auf die globalen Krisen. Im Artikel liefert Michael Steinmaßl einen kurzen, persönlichen Einblick, wie er versucht, das in seinem Betrieb zu erreichen. Wichtige Elemente sind dabei für ihn unter anderem kleinteilige, strukturreiche Flächen, ein optimiertes Kleinklima, intelligente Mulchsysteme und ein gutes Bodenleben.
Artenreiche Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen durch Vormahd und Vorweide erhalten
Eine zusätzliche Vormahd oder Vorweide im zeitigen Frühjahr kann den Artenreichtum von Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen erhalten, indem Stickstoff entzogen wird und bestimmte Problem-Pflanzen bekämpft werden. Vormahd oder Vorweide? Das ist von standortspezifischen Charakteristika, der Bewirtschaftungsgeschichte sowie den aktuellen Problemen auf einer Fläche abhängig. Ein Entscheidungsbaum soll Leitfaden und Entscheidungshilfe für die Praxis sein, um besser abschätzen zu können, wann, wo und welche Art von Vornutzung sinnvoll ist. Der Artikel ist der letzte einer Reihe, die sich zuvor den Mähwiesen und konkreten Handlungsempfehlungen widmete.
Zum Artikel Artenreiche Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen durch Vormahd und Vorweide erhalten
Zum Artikel Vornutzung zur Förderung von artenreichem Grünland
Zum Artikel Handlungsempfehlungen für die Vornutzung artenreicher Mähwiesen und Kalkmagerrasen
Fundgrube Naturschutz 45/2 (Klima)
In unserer Fundgrube Naturschutz liefern wir kurze Hinweise zu spannenden, manchmal auch kuriosen Funden und natürlich den passenden Links dazu. In dieser Ausgabe geht es bunt gemischt weiter rund um Klimawandel und Biodiversität als globale Themen.
Weitere Aktivitäten und Informationen rund um Klima.Landschaft.Energie
Hier werden sich im Laufe des Jahres weitere Informationen und Spannendes rund um das Thema finden.Ansprechpartnerin an der ANL
Sonja HölzlBayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 2: Angewandte Forschung und Wissenstransfer - Netzwerk Forschung für die Praxis
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-75