Alpenraum im Spannungsfeld zwischen Bodenschutz und Nutzung
07. bis 08.06.2018 (39/18)
Frillensee mit Bergkulisse
(Foto: Cecilia Tites/ANL).
Ziel der Fachtagung war, Böden im Alpenraum als Träger von Lebensräumen, welche aufgrund alpenspezifischer Dynamiken besonders sensibel und von besonderer Biodiversität geprägt sind, von verschiedenen Nutzungsansprüchen her zu beleuchten.
Themengebiete
Die ReferentInnen: Prof. Dr. Clemens Geitner (Universität Innsbruck), Thomas Peham (Amt der Tiroler Landesregierung, Dr. Roland Baier (Nationalpark Berchtesgaden), Georg Juritsch (Land Salzburg - Referat Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen), Dr. Erich Tasser (EURAC – Europäische Akademie Bozen), Dr. Bernd Schilling, Landesamt für Umwelt (LfU) und Dr. Gertraud Sutor (LAND-PLAN Büro für landschaftsökologische Gutachten und Planung) lenkten das Augenmerk der TeilnehmerInnen auf die Tal-/Wald- und Hochgebirgsbereiche, auf das Spektrum der Bodenlebewesen, die Waldwirtschaft, sowie Bodengefährdungen wie Erosion, nutzungsbedingte Bodenrutschungen („Blaiken“), Verdichtungen, Überprägungen, aber auch den Flächenverbrauch und die Flächenversiegelung an sich. Zudem wurde der Frage nachgegangen, inwieweit das Bodenschutzprotokoll (BodP) der Alpenkonvention sowie INTERREG Alpine Space Projekte und die Makroregionale Alpenraumstrategie der Europäischen Union (EUSALP) zu einer zukunftsorientierten Planung beitragen können.
Exkursion
Die geomorphologische und bodenkundliche Prozesse sowie Aspekte und Wechselwirkungen von Natur- und Kulturlandschaften und Waldentwicklung wurden von Dr. Robert Traidl (LfU) und Georg Berger (Bayerische Staatsforsten, Forstbetrieb Berchtesgaden) im Rahmen der Exkursion im Raum Inzell-Frillensee praxisnah vorgestellt.
Geologie und Bodenkunde im Gelände mit Dr. Robert Traidl
(Foto: Cecilia Tites/ANL).
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass
- viele Zusammenhänge zur Bodenentwicklung, -dynamik und -gefährdung sowie Nutzungskonflikte nicht auf den Alpenraum begrenzt, jedoch im Alpenraum besonders gut sichtbar sind.
- insbesondere die bauliche Nutzung auch im Alpenraum eine große Bedrohung für die Böden und deren Funktionen darstellt. Dieses Thema sollte gesamtgesellschaftlich diskutiert und aufgearbeitet werden.
- eine transnationale Zusammenarbeit im Alpenraum von Bedeutung ist und über die bestehenden Strukturen wie Alpenkonvention, INTERREG Alpine Space und EUSALP weiter intensiviert werden kann. Für den Bodenschutz spielt das Bodenschutz-, aber auch das Raumordnungsprotokoll der Alpenkonvention eine besondere Rolle.
Waldentwicklung nach der Staublawine
(Foto: Cecilia Tites/ANL).
Ansprechpartner
Cecilia Tites
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 1: Biologische Vielfalt
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-39
Weitergehende Informationen
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