Kinder-Garten mit allen Sinnen stark für die Zukunft
So lautete der Titel der 2. Bayerischen Fachtagung zu Planung, Bau und Nutzung von naturnahen Spielräumen, die am 20. und 21. Oktober 2011 in München stattfand. Veranstaltet wurde die Tagung von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), dem Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverband (GUVV), dem Caritas-Institut für Bildung und Entwicklung (IBE) und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL). Mehr als 100 Teilnehmer/Innen von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Aufwandsträgern, Gartenbauämtern und aus der Freiraumplanung sind der Einladung gefolgt.
In Fachvorträgen und bei zwei Exkursionen wurden folgende Aspekte vorgestellt und diskutiert: Was sind die idealen Rahmenbedingungen für ganzheitliches Lernen? Welchen Lebensraum brauchen unsere Kinder, und wie können wir diese Bedürfnisse an ihnen erfüllen? Was trägt das Naturerleben zu Gesundheit und Gewaltprävention unserer Kinder bei? Wie können naturnahe Spielräume in Kindertagesstätten, Schulen und auf öffentlichen Spielplätzen gestaltet werden? Helmut Hechtbauer, Fachberater für Naturerlebnisräume in Lingen, Dr. Charmaine Liebertz, Gesellschaft für Ganzheitliches Lernen e.V. Köln, Dr. Thomas Claßen, Diplom-Geograf an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld und Dr. Reinhard Witt, Biologe und Naturgartenplaner aus Ottenhofen, gelang es am ersten Tag dieses Themenspektrum umfassend und überzeugend zu vermitteln. Am zweiten Tag konnten die TeilnehmerInnen bei zwei unterschiedlichen Exkursionsrouten bereits gebaute Naturspielräume vor Ort erleben und eigene Sinneseindrücke mitnehmen.
Einig waren sich alle, dass die Natur alles bietet, was für ganzheitliches Lernen notwendig ist: auf Bäume klettern, im und mit Matsch spielen, in Pfützen springen, Tieren auf der Lauer liegen, Schmetterlingen nachjagen, mit Holz und Gestrüpp Verschläge bauen, Früchte und Beeren sammeln und die Samen der Pusteblume in die Luft blasen.
Naturnahe Spielräume sind solche Orte. Sie ermöglichen motorische, kognitive, psychosoziale und kreative Entwicklungsprozesse. Gleichzeitig tragen sie zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und einen nachhaltigen Lebensstil bei. Die Umsetzung naturnaher Spielräume kann nur durch ein verstärktes Miteinander und Füreinander von Kindern, Eltern, PädagogInnen, Aufwandsträgern und Entscheidungspersonen gelingen. Die gemeinsame Zukunftsvision von Veranstalter, ReferentInnen und TeilnehmerInnen ist: „Wir wollen die Philosophie naturnaher Spielräume stärken, verbreiten und vernetzen“. Konkret bedeutet das, im jeweiligen beruflichen Umfeld und Verantwortungsbereich, die Realisierung naturnah gestalteter Spielräume voran zu bringen, Partner und Unterstützer zu finden sowie KollegInnen zu ermutigen, diese Spielraumgedanken im Alltag zuzulassen und umzusetzen.
Weitere Informationen
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