„Umweltschützer aus vollem Herzen – wenn auch ein trauriger“
Es war nicht die berühmte Rote Couch, sondern eine dezent rotbraune. Aber sie mag dem Direktor der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), Dr. Christoph Goppel, zuerst wie der Heiße Stuhl vorgekommen sein. Bei den Bayerischen Naturschutztagen in Neumarkt /Oberpfalz vom 26. bis 28. Oktober 2011 hatte sich der Dirigent Enoch Freiherr zu Guttenberg als Interviewpartner angesagt. Doch wie es das Schicksal will: Am Vortag stürzt er und muss absagen. Und so sprang der Akademiedirektor in die Bresche, stellte sich den Fragen der Journalistin des Bayerischen Rundfunks, Gabi Toepsch, und meisterte diese schwierige Aufgabe.
Dr. Goppel zeichnete den Teilnehmern ein lebendiges Bild des Dirigenten und Umweltschützers zu Guttenberg. Dessen Überzeugung ist es, dass sich der Geist aus der Kunst verabschiedet und in der Technik eingenistet hat, und dass der Sündenfall der heutigen Menschheit darin besteht, bei Kernspaltung und Gentechnik mit den Bausteinen der Schöpfung zu arbeiten. Der Mensch in der Sackgasse, der Mensch als Sackgasse, so das pessimistische Bild des Freiherrn.
Lösungsmöglichkeiten sieht er ausschließlich indem das System Wachstum in seiner Endlichkeit begriffen werden müsste. Dem System Nachhaltigkeit gehört die Zukunft, denn sonst wird die Erde für die Enkelgeneration unbewohnbar. Müsste gehören! Aber die Vernunft, die die Apokalypse verhindern könnte, sei nicht da, und „trotzdem“, so zitiert Dr. Christoph Goppel Enoch zu Guttenberg, „trotzdem bin ich Umweltschützer aus vollem Herzen – wenn auch ein trauriger“.
Bildunterschrift:
Dr. Christoph Goppel im Gespräch mit der Journalistin Gabi Toepsch.
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