Standort:

Oberbayern / Bad Tölz - Wolfratsh. / Benediktbeuern

Naturschutzstatus:

Kein Schutzstatus

Projektbeschreibung:

Bei den zusammengerechnet 6,5 ha Weideland handelt es sich um 3 letzte von früher mehreren Standweiden auf dem seit 1993 extensivierten und renaturierten Klosterland Benediktbeuern. Sie befinden sich in den weniger stark vernässten Außenpartien des Übergangsmoors. Seit 1993 erfolgt keine Düngung mehr. Großflächige Beweidung wurde theoretisch erwogen, 2008 untersuchte eine Diplomarbeit von Andreas Nemetz: "Erstellung eines Beweidungskonzepts auf Feuchtwiesen mit Niedermoorstandorten unter Einbeziehung des Murnau-Werdenfelser Rindes und der besonderen Berücksichtigung wiesenbrütender Vogelarten’ die Möglichkeit, einen zentralen vernässten Ausschnitte des Klosterlands auf 20 ha zu beweiden. Im Moment werden knapp 140 ha von 19 Landwirten über VNP gemäht. Zwischenzeitlich waren auch Murnau-Werdenfelser Tiere im Bestand, das ist auch für Zukunft geplant.

Beginn: 1992
Größe des Projektgebiets [ha]: 200
davon beweidet [ha]: 6

Grundeigentümer:

Sonstige
Kloster Benediktbeuern

Projektträger:

Sonstige
Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e. V

letzte Aktualisierung:

09.03.2010

Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e.V.

Projektträger

Zeilerweg 2
83671 Benediktbeuern

Telefon: 08857/ 88 759
Email: bildung@zuk-bb.de

Beweidete Lebensraumtypen:

Lebensraum Hauptkategorie:

2. Offenland feucht

Lebensraum Unterkategorie:

2.6. Seggen- od. binsenreiche Feucht- u. Nasswiesen / Sumpf

Ziele der Beweidung:

Erhalt von Lebensräumen
Lebensraumveränderung
Verhinderung Gehölz

Schutz folgender Tier- oder Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften:

Im Zusammenhang mit den übrigen - bislang gemähten - Flächen: Offenhaltung des Wiesenbrüterlebensraumes, gleichzeitig Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft

Angabe der Lebensräume bei Ziele der Beweidung, Lebensraumerhalt:

2.6. Seggen- od. binsenreiche Feucht- u. Nasswiesen / Sumpf

verwendete Tierarten:

Rinder: Bayerisches Fleckvieh

Anzahl Weidetierarten: 1
Großvieheinheiten (GV) im Jahresdurchschnitt: 1.2

Besitzer der Tiere: Landwirtschaftlicher Betrieb

Unterbringung der Tiere in Winter: Stall

Art und Dauer der Beweidung:

Standweide: 6 - 9

Pflegemaßnahmen zusätzlich zur Beweidung:

Mahd von Problempflanzen

Sonstige Pflegemaßnahmen:
Nachmahd zur Reduktion von weidefesten nitrophytischen Hochstauden

Finanzierung:

Art der Finanzierung des Gesamtprojekts (Prozentanteil an der Gesamtfinanzierung)

Naturschutzförderprogramme
Landwirtschaftliche Förderprogramme

Kostendeckung: Nein

Bestehende Probleme:

keine

Offene Fragen / Anmerkungen:

Da das Management der Flächen unter Berücksichtigung der Vorgaben des VNP von den Landwirten, die Pächter der Flächen sind, weitgehend selbst durchgeführt wird, blieben einige Fragen zum Arbeitsaufwand u. ä. unberücksichtigt.Die Beweidung wurde unter neuen Auflagen, die dem Naturschutz dienen, aus den Nutzungsstrukturen der 80er Jahre, also vor der flächendeckenden Extensivierung und Renaturierung des Klosterlands, übernommen.Nach den vorliegenden Untersuchungen wurden für diejenige der 3 Weiden, die seit 30 Jahren oder länger als extensives und feuchtes Weidegrünland fungiert, oligotraphente Arten der Moore und Streuwiesen kartiert, bei einem guten Erhaltungszustand durch das derzeit ausgeführte Management (Beweidung ab 15.7.)Die beiden übrigen Weiden, die bis Anfang der 1990er Jahre intensiv beweidet wurden, weisen nitrophytische Hochstauden auf, Feuchte- und Magerkeitszeiger nehmen nur zögerlich zu.Noch interessanter als der Ist-Zustand dieser über Dauerbeobachtungsflächen immerhin relativ gut aufgenommenen aber im Vergleich zum gesamten Klosterland Benediktbeuern doch relativ kleinen Ausschnittes ist die prinzipielle Möglichkeit der Etablierung großlächiger Beweidung - Ziel: Murnau-Werdenflelser, hiezu besteht eine Zusammenarbeit zwischen ZUK und Dr. Rolf Deeg, der sich in unserem Raum sehr für den Erhalt der Rasse engagiert - auf dem Klosterland Benediktbeuern

Bewertung / Erfolgseinschätzung:

Erhalt / Zunahme von Populationen der Zielarten:

Ziel teilweise erreicht
Nitrophytische Hochstauden auf den früher gedüngten Flächen

Erhalt von Populationen anderer Arten:

k.A.
Cyperus fuscus auf einer der früher gedüngten Flächen

Erhalt / Ausdehnung von Lebensräumen:

Ziel teilweise erreicht
floristisch artenreiche und wertvolle, für die Moorweidenutzung im Alpenrandbereich repräsentative Moorweidefläche seit Jahren in stabilem Zustand .

Veränderung von Lebensräumen:

Ziel nicht erreicht

Abnahme unerwünschter Arten:

Ziel nicht erreicht
Verhochstaudung der auf gedüngten Grünlandflächen eingerichteten Koppeln wird nicht verhindert

Akzeptanz:

vor Ort: gut bei Erholungssuchenden: gut

Persönliche Einschätzung des Projektes im Hinblick auf den Natur/Artenschutz ein Erfolg?
teilweise

Persönliche Einschätzung des Projektes im Hinblick auf die Finanzierung bzw. den Arbeitsaufwand:
zufriedenstellend

Laufende oder abgeschlossene Studien / Monitoring:

Flora:

Arten / Pflanzengesellschaften:
siehe Untersuchung zur Vegetationsentwicklung (Quinger 2008, Geiger-Udod 1997, Pleyl 1994))

Fauna:

Arten / Pflanzengesellschaften:
Avifauna, Tagfalter, Heuschrecken auf den Mahdflächen des Klosterlands

Ökonomische Rentabilität:

Akzeptanz bei der Bevölkerung: ja

Veröffentlichungen / Berichte:

QUINGER, Burkhard (2009): Untersuchungen zur Vegetationsentwicklung auf den Grünlandflächen des Klosters Benediktbeuern in den nordöstlichen Loisach-Kochelseemooren mit Empfehlungen zum weiteren Management - unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des ZUK; gefördert durch die Heidehofstiftung

GEIGER-UDOD, B. (2001): Effizienzkontrolle der Renaturierungsmaßnahmen auf den Flächen des Klosters Benediktbeuern. - unveröffentlichte Diplomarbeit am Lehrstuhl für Vegetationsökologie der TUM Freising-Weihenstephan; Freising

RIESINGER, E. (1995): Entwicklungskonzept für das Grünland des Klosters Benediktbeuern - unveröffentlichte Diplomarbeit am Lehrstuhl für Landschaftsökologie II der Technischen Universität München Freising-Weihenstephan. .